Cornelius Borck/Christoph Rehmann-Sutter/Birgit Stammberger (Hrsg.), Islam in europäischer Kultur, Zu Klampen Verlag Springe 2017, 112 S., € 14,80.

Der Titel, so die Herausgeber, sei „mit Bedacht gesetzt“ (7), um den Islam nicht nur mit europäischer Kultur in Verbindung zu setzen, sondern auch Kultur dynamisch und plural zu denken, und dies hinsichtlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Texte sind das Ergebnis einer Vortragsreihe an der Universität Lübeck und entstammen der Feder zweier muslimischer Intellektueller sowie zweier euro­päischer Islamforscher. Der Beitrag von Rifa’at Lenzin – „Wie öffentlich darf Religion sein?“ (15–34) – ist eine zeitbezogene Alltagsbeobachtung zur Ausgrenzung islamischer Kultur, Richard Nennstiel OP beschreibt die Verflochtenheit von Islamfeindlichkeit einerseits und europäischer Kolonialgeschichte andererseits („Christlich-islamischer Dialog im Wandel von Geschichte und Politik“, 35–54). Die Überlieferungspfade antiken Wissens werden von Ulrich Rebstock in seinem Beitrag „Zahlenwanderungen – und wie die Christen arabisch zählen lernten“ (55–88) skizziert. Ahmad Milad Karimi zeigt die existenzielle Dimension religiösen Denkens in der Gegenwart auf („Islamisches Denken in der Gegenwart“, 89–109.)

Ein lesenswertes Büchlein, das einen knappen, aber konzisen Einblick gibt in die Kulturgeschichte von Christentum und Islam, die bis in die Debatten der Gegenwart eine wichtige Rolle spielt.

Thomas Eggensperger OP,Berlin – Münster