Marcel Albert unter Mitarbeit von Anja Ostrowitzki im Auftrag der Historischen Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie (Hrsg.), Handbuch der benediktinischen Ordensgeschichte. Bd. I: Von den Anfängen bis ins 14. Jahrhundert (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Ergänzungs-Bd. 57), Eos Verlag St. Ottilien 2022, XL + 645 S., € 49,95.

Das von M. Albert OSB (Gerleve) unter Mitarbeit von A. Ostrowitzki (Bonn) verantwortete neue, „etwas unhandliche ‚Handbuch‘“ (V) reiht sich in eine „500-jährige Geschichte der Gesamtdarstellungen benediktinischer Ordensgeschichte“ (XI) ein. Das in vier Hauptabteilungen untergliederte und von 26 Forscher:innen erarbeitete Kompendium bietet einen Überblick über die benediktinische Geschichte von den Anfängen bis ins 14. Jahrhundert. Eine Fortführung bis in die Gegenwart ist anvisiert.

In Teil A thematisieren neun Beiträge die Zeit vom vorbenediktinischen Mönchtum bis zum 8. Jahrhundert in verschiedenen europäischen Regionen. Bis zum 9. Jahrhundert dauert es, bis sich die Regula Benedicti (129) durchsetzen konnte. Neben und nach der Karolingischen Reform werden in Teil B vor allem die Reformbewegungen des 10. Jahrhunderts (Cluny u. a.) behandelt, die – oftmals inspiriert durch einzelne „charismatische Äbte“ (133) – auf einheitlich ausgerichtete Kloster-Netzwerke bauten. Teil C widmet sich den Entwicklungen im Hochmittelalter, in dem den ortsgebundenen monastischen Klöstern in den Mendikantenorden der Franziskaner und Dominikaner neue mobile Konkurrenz im Geist der Armutsbewegung zuwuchs. Wiederum versuchte das benediktinische Mönchtum mit Reformen zu reagieren und setzte auf „Einsamkeit und einfaches Leben“ (428). Doppelklöster kamen auf, Frauengemeinschaften erlangten Eigenständigkeit und der zisterziensische Weg des benediktinischen Lebens entwickelte sich zu einem eigenständigen Orden. Im letzten, kürzesten Teil D des Handbuches widmet sich Julia Bruch (Köln) der wirtschaftlichen Bedeutung der Klöster zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert. Einen ähnlich generalisierenden Überblick bietet auch Hans Walter Stork (Paderborn) mit seinen drei – die Teile A bis C jeweils abschließenden – Artikeln, die den „Beitrag der Klöster zur Kultur“ (111–127; 407–422; 563–582) der jeweiligen Epoche beleuchten.

Ein ausführliches Register (605–643), ein Abkürzungsverzeichnis (XVII–XXV), eine Auflistung „der mehrfach zitierten Literatur“ (XXVII–XL) sowie ein leider nur spärlich auskunftsfreudiges Autor:innenverzeichnis (645) ergänzen das höchst informative Kompendium.

Ulrich Engel OP, Berlin